Wanderkarte Westliches Thüringer Becken / Mittleres Unstruttal

Produktinformationen "Wanderkarte Westliches Thüringer Becken / Mittleres Unstruttal"

Die Wanderkarte Westliches Thüringer Becken enthält die Städte Bad Langensalza, Sömmerda, Erfurt-Gispersleben, Greußen, Bad Tennstedt und Kindelbrück. Die Landschaften vom Unterlauf der Gera und das Unstruttal von Bad Langensalza bis Kindelbrück sind abgebildet. Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der Altstädte Bad Langensalza und Sömmerda, das Schloss Ebeleben und Kloster Straußfurt sind auf der Rückseite.

Informationen

Die Unstrut entwässert eine Einzugsfläche von ca. 6.350 km², das Thüringer Becken, welches im Windschatten der Gebirgszüge im Westen und des Harzes im Norden liegt und dadurch nur eine mäßige Wasserführung hat. Als mittlere Unstrut ist das Gebiet von Langensalza bis Sömmerda und die Wendung des Flusses nach Norden bis zur Thüringer Pforte bei Heldrungen anzusehen. Nebenflüsse im Mittellauf sind von rechts die Gera, die Gramme und die Lossa. Von links führen der Schambach, die Helbe und die Wipper der Unstrut ihr Wasser zu. Bei Straußfurt ist ein Hochwasserrückhaltebecken mit einem Stauvolumen von 19 Mio. m³ errichtet worden.

Die Gera ist ein 85 km langer rechter Nebenfluss der Unstrut. Die Quellflüsse entspringen im Thüringer Wald bei Gehlberg am Rennsteig und treffen in Plaue zusammen. Sie fließt in nördlicher Richtung tief in den Muschelkalk eingeschnitten nach Arnstadt, danach im falcher werdenden Land nach Erfurt, wo sie in zwei Armen durch die Altstadt strömt. Weithin bekannt ist die bebaute Krämerbrücke über den Fluss. Nördlich der Erfurter Altstadt verläuft die Gera durch das Große Rieth hin zur Geraaue bei Gebesee. Nördlich von Gebesee mündet sie in die Unstrut.

Die Fahnersche Höhe ist ein langgestreckter, dicht bewaldeter, schmaler 413 m hoher Höhenzug aus Muschelkalk im Südwesten des Thüringer Beckens. Sie gleicht dem Ettersberg 25 km östlich und ist die zweithöchste Erhebung im Thüringer Becken.

Bad Langensalza

... ist die zweitgrößte Stadt im Unstrut-Hainich-Kreis und liegt am südwestlichen Teil des Thüringer Beckens entlang des Flusses Unstrut. Im Westen liegt der Nationalpark Hainich, im Südosten die Fahner Höhen und im Norden die Heilinger Höhen. Zu Beginn des 9. Jh. wurde erstmals der Ort Salza im Güterverzeichnis des Klosters Hersfeld genannt. Im Jahr 1070 stiftete Ludwig der Springer die Liebfrauenkirche in Salza. Im 13. und 14 Jh. sind die Herren von Salza hier nachgewiesen. 1356 schlossen sich Jacobstadt, Neustadt und Altstadt zusammen und bildeten einen gemeinsamen Rat. Die Stadt erhielt eine Stadtmauer mit sieben Toren und mehr als dreißig Wachtürmen. Nach 1485 gehörten Stadt und Amt Salza den ernestinischen Herzögen von Sachsen. Als ein Zentrum des Waidanbaus war Bad Langensalza sehr wohlhabend. Nach der Teilung Sachsens 1815 kam Langensalza zu Preußen.

Sehenswertes:

  • Die Stadtmauer um die Altstadt entstand um 1365 und besaß einst 24 Wehrtürme und 7 Tore. 16 Türme und das Klagetor sind noch erhalten. Die Wallanlagen wurden teils zu Promenaden, Parks und Gärten umgestaltet. In der Altstadt besitzt die Stadt zahlreiche Fachwerk- und Stein-Bürgerhäuser.

  • Stadtmuseum befindet sich am Augustinerplatz in der Altstadt im ehemaligen Augustiner-Kloster.

  • Marktkirche St. Bonifacius wurde in mehreren Bauphasen von Mitte des 13. bis ins 16. Jh. im Stil der Gotik erbaut. Eine Besonderheit ist die Einzeigeruhr aus dem Jahre 1612. Der 81 m hohe Glockenturm ist der höchste aus Travertin errichtete Turm in Deutschland.
  • Bergkirche St. Stephan ist der älteste Sakralbau in Bad Langensalza. Im Jahr 1196 als Kapelle erwähnt wurde sie 1394 zur gotischen Kirche um- und angebaut.
  • Zu den Kuranlagen gehören die Friederiken-Quelle, der Rosengarten mit dem Rosenmuseum, ein Arboretum, ein Botanischer Garten, ein Magnoliengarten, ein Travertingarten und ein Japanischer Garten mit Teehaus.

Sömmerda

... ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, etwa 20 km nördlich von Erfurt und liegt im flachen, fruchtbaren intensiv landwirtschaftlich genutzten Thüringer Becken. In der Gemarkung Tunzenhausen fand man Ausgrabungsreste der ehemaligen Weißenburg, welche wohl aus frühgeschichtlicher Zeit stammte. Sömmerda wurde 876 erstmals urkundlich erwähnt.
Der hier geborene Erfinder des Zündnadelgewehrs Johann Nicolaus Dreyse gründete 1817 mit einem Partner die Fabrik Dreyse & Collenbusch und markierten damit den Beginn der Industrialisierung in der Stadt. 1840 kam es zum Bau einer Gewehrfabrik, Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Gewehrproduktion auf zivile Produkte umgestellt. Das Rheinmetall-Werk stellte nun Schreib- und Rechenmaschinen her. Der Betrieb nahm in den 1930-er Jahren mit der Aufrüstung einen Aufschwung. Im 2. Weltkrieg waren hier 14.600 Menschen beschäftigt, darunter 6.000 Zwangsarbeiter. Das Werk wurde in der DDR-Zeit ein Computerfertigungswerk des Roboton Kombinates. Die Computerfabrik ist heute ein Standort der Fujitsu Technology Solutions GmbH.

Sehenswertes:

  • Von der Ortsbefestigung, erbaut um 1368, sind das „Erfurter Tor“ von 1395, in dem sich seit 1977 ein Museum befindet, und sechs Stadtmauertürme heute noch erhalten. Die Stadtmauer war insgesamt 1.300m lang, 4 m hoch und 0,85m dick.
  • Stadtkirche St. Bonifatius ist ein spätgotischer, einschiffiger Bau und stammt aus der Zeit zwischen 1462 und 1567. Zum Inventar gehören neben der Barockorgel auch zwei vergoldete Altaraufsätze von 1491.
  • Pfarrhaus der Bonifatiuskirche an der Nordseite des Marktes ist ein stattlicher, seit 1993 sanierter Fachwerkbau. Er wurde 1589 als Amtshaus errichtet und 1792 Pfarrhaus.
  • Renaissance-Rathaus am Markt ist von 1539. Der Marktplatz und die Marktstraße wurden zwischen 1967 und 1975 neu gestaltet.
  • Im Dreyse-Haus befindet sich seit 2005 ein Museum. Es werden die industrielle Entwicklung der Stadt und das Leben des Erfinders von Dreyse dargestellt.